Akademie Koppelsberg 1
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Arbeitsgruppe 6
Die Europäische Union
als berufliche Perspektive
Leitung
Dr. Christiane Hoffrichter-Daunicht
Oberlandesgericht Düsseldorf
Teilnehmer
alle, die eine Berufstätigkeit bei der oder mit der Europäischen
Union in Betracht ziehen
Es liegt in der (Rechts-)Natur der Sache, dass die Europäische Union das Personal für ihre
Behörden, Agenturen und Gerichte oft aus den Öffentlichen Verwaltungen und Diensten
der Mitgliedstaaten rekrutiert. Insbesondere für sprachgewandte Angehörige der deut-
schen Dienste scheint eine – zumeist befristete – Tätigkeit für Europa in jeder Beziehung
attraktiv zu sein. Welche Möglichkeiten gibt es hier? Entspricht dem oft unscharfen Ideal-
bild eine Praxis, in der Mitarbeiter aus 28 verschiedenen Staaten mit fast ebenso vielen
offiziellen Amtssprachen, widersprüchlichen Kulturen und inkongruenten Rechtsord-
nungen jeweils einheitlich für die Europäische Union handeln und Entscheidungen tref-
fen und dabei Unionsrecht anwenden oder sogar erst generieren sollen? Und was wird aus
den Ex-Expatriaten bei der Rückkehr?
Die Arbeitsgruppe wird sich mit den interkulturellen Aspekten einer Tätigkeit für die
Europäische Union ebenso befassen wie mit den zumeist unterschätzten und noch we-
nig untersuchten Folgen des Aufeinandertreffens nicht zu vereinbarender, in der Union
aber gleichwertiger nationaler Rechtskulturen. Problemfelder, deren Konfliktpotenziale
aus Gründen der Political Correctness gern verschwiegen werden, sollen identifiziert und
Möglichkeiten, damit umzugehen, gesucht werden. Als Arbeitsbeispiel kann die Agentur
der Europäischen Union für Marken, Muster und Modelle mit Sitz in Spanien dienen,
nach ihrem Selbstverständnis eine Art Unternehmen, nach der Rechtslage eine Verwal-
tungsbehörde mit anhängendem Gericht, bei dem die Leiterin der Arbeitsgruppe – befri-
stet – in führender Position tätig war. Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie über
einzelne Teilfragen ein Referat mit kurzem Quellen- und Thesenpapier vorbereiten.
