Programmheft 2014 - page 47

Akademie Olang
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Arbeitsgruppe 2
Das ’1000-Dollar-Genom’ in der medizinischen
Routinediagnostik – ethische, rechtliche und soziale
Herausforderungen
Leitung
Prof. Dr. Irmgard Nippert
Institut für Humangenetik, Universität Münster
Prof. Dr. Jörg Schmidtke
Institut für Humangenetik, Medizinische Hochschule Hannover
Teilnehmer
Studierende der Medizin, Philosophie, Rechts- und Sozialwissen-
schaften und Theologie
Es ist davon auszugehen, dass neue Hochdurchsatztechnologien (Gesamtgenom- oder
Gesamtexom-Sequenzierungen) aufgrund ihrer Effizienz Eingang in die medizinische
Routinediagnostik nehmen werden. Sie können bisherige gezielte genetische Untersu-
chungen ersetzen und darüber hinaus im Sinne eines ‘genetischen Screenings’ verwendet
werden, nämlich als Instrument personalisierter Medizin, als Carrier-Test für rezessive
Erkrankungen, im Rahmen des Neugeborenen-Screenings und der Pränataldiagnostik
und als Mittel der Embryoselektion.
In Deutschland wird der normative Rahmen für Aufklärung, Einwilligung, Befundmittei-
lung und Beratung vor und nach genetischen Untersuchungen durch das Gendiagnostik-
gesetz und die Richtlinien der Gendiagnostik-Kommission vorgegeben. Wir wollen uns
damit beschäftigen, ob und wie die Möglichkeiten und Risiken der neuen Technologien
innerhalb dieses normativen Rahmens bewältigt werden können und werden dabei auch
einen Blick auf die Diskussion in anderen Ländern werfen, insbesondere auf diejenige in
Großbritannien und in den USA.
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