Programmheft 2014 - page 39

Akademie La Villa
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Arbeitsgruppe 4
Die familiäre Sozialisation von Mädchen und Jungen,
die Förderung ihrer Medienkompetenz und die
Prävention von Mediensucht
Leitung
Dr. Paula Bleckmann
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover
Prof. Dr. Christian Pfeiffer
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover
Teilnehmer
Studierende aller Fächer, die Interesse an Fragen der geschlechts-
spezifischen Sozialisation, der schulischen Bildung sowie an medi-
enwissenschaftlichen Fragestellungen mitbringen
Wie können Eltern und Schule die Kinder auf dem Weg zur Medienmündigkeit beglei-
ten und fördern? Wie hat sich die familiäre Sozialisation von Jungen und Mädchen im
Hinblick auf Zuwendung und Gewalt sowie auf die Ausstattung und Nutzung von Me-
diengeräten im Laufe der letzten 25 Jahre verändert? Welche Auswirkungen sind daraus
erwachsen? Beruht die seit 1990 zu beobachtende Leistungskrise der Jungen auch auf die-
sen Faktoren?
Die Erörterung der angesprochenen Themen wird die Arbeitsgruppe an sehr unterschied-
liche wissenschaftliche und politische Aktionsfelder heranführen. Neurobiologische und
entwicklungspsychologische Forschungsfragen werden ebenso dazu gehören wie die Ein-
flussfaktoren auf elterliche Erziehungsmuster oder auf Defizite der Selbstwirksamkeit von
Jugendlichen und auf ihr Risiko, in suchtartiges Computerspielen zu geraten. Ein Schwer-
punkt soll ferner bei der Medienpädagogik liegen, die in den letzten Jahren zunehmend
von Vermarktungsinteressen gigantischer Industriekonzerne geprägt wurde und teilweise
dadurch die Entwicklungsbedürfnisse von Kindern aus den Augen verloren hat. Wir wer-
den in unserer Arbeitsgruppe gemeinsam relevante Erkenntnisse aus sehr unterschiedli-
chen Bereichen erarbeiten und verknüpfen:
– Zuwendungsdefizite gegenüber Jungen in Familie, Krippe, Kindergarten und Schule
sowie ihre Auswirkungen;
– Entwicklungspsychologie, Medienwirkungsforschung und Suchtforschung;
– die aktuelle Entwicklung der Mediennutzung und die Geschichte der Medienpädagogik;
– Jugendmedienschutz und Industrieinteressen, Software- und Hardwarelösungen (z. B.
Zeitbegrenzungs- und Internetfilterprogramme);
– die Rolle der Schule bei der Förderung von Medienkompetenz sowie der Prävention
von Mediensucht
Als Ergebnis der Gruppenarbeit könnte bei entsprechendem Interesse und Engagement
der Teilnehmenden ein Reader entstehen, der bei sozialisations- und medienbezogenen
Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte zum Einsatz kommt.
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