Akademie Leysin
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Arbeitsgruppe 5
Wohlfahrt ohne Wachstum? – Eine kritische Analyse
der Wachstumskritik
Leitung
Linus Mattauch
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate
Change, Berlin
Jan Siegmeier
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate
Change, Berlin
Teilnehmer
Studierende der Wirtschaftswissenschaften sowie Studierende
aller Fächer, die sich für die gesellschaftswissenschaftlichen Aspekte
des Themas interessieren
Wirtschaftswachstum gilt als unerlässlich für die gesellschaftliche Wohlfahrt. Bereits seit
40 Jahren wird diese These mit Hinweis auf die natürlichen Grenzen des Planeten oder die
negativen sozialen Folgen von wirtschaftlichem Wettbewerb kritisiert. Ziel der Arbeits-
gruppe ist es, die Kritik am ‘Wachstumsparadigma’ auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen.
Zunächst sollen zwei Typen von Wachstumskritik betrachtet werden: Erstens die Be-
hauptung, dass anhaltendes Wirtschaftswachstum ökologisch nicht möglich sei und
insbesondere die Beherrschung des Klimawandels eine Schrumpfung der Wirtschaft er-
fordere. Verschiedene Optionen, den Klimawandel zu vermeiden, darunter die kontrol-
lierte Schrumpfung einiger Wirtschaftssektoren, sollen miteinander verglichen werden,
auch im Hinblick auf ihre (globalen) Verteilungswirkungen. Zweitens wird oft kritisiert,
Wirtschaftswachstum sei für die Lebenszufriedenheit unerheblich und eine auf Konsum
fokussierte Gesellschaft könne diese sogar schädigen – Wachstum sei also gar nicht wün-
schenswert für entwickelte Gesellschaften. Wir wollen untersuchen, was aus verschiede-
nen philosophischen Positionen darüber, worin soziale Wohlfahrt besteht, für die Gültig-
keit dieser Kritik folgt.
Anschließend soll betrachtet werden, welche Auswirkungen bei volkswirtschaftlicher
Schrumpfung für die Staatsfinanzierung, die Infrastruktur und den Arbeitsmarkt zu be-
rücksichtigen wären. Dabei soll auch auf ungewollt schrumpfende Wirtschaftsräume, wie
beispielsweise verschiedene Regionen Deutschlands, eingegangen werden.
