Programmheft 2014 - page 210

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Lebenswissenschaftliches Kolleg
7. IMMUNOLOGIE
Leitung
Dr. Christina Zielinski
Klinische Forschergruppe Zelluläre Immunregulation,
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie,
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Dr. Dr. Chiara Romagnani
Arbeitsgruppe Angeborene Immunität,
Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin
Die Immunologie beschäftigt sich mit den grundlegenden biologischen Mechanismen der
Unterscheidung zwischen ‘Selbst’ und ‘Fremd’. Das Immunsystem übernimmt die wichti-
ge Aufgabe, Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze und Viren abzuwehren und gleichzeitig
Toleranzmechanismen gegenüber harmlosen Agenzien wie Allergenen herzustellen. Auch
das eigene Gewebe muss über aktive Toleranzmechanismen erkannt und akzeptiert wer-
den, damit es nicht, wie im Fall einer Fehlregulation, zur Manifestation von Autoimmuner-
krankungen kommt. Aufgrund der zentralen Rolle des Immunsystems bei einer Vielzahl
von physiologischen Prozessen und Erkrankungen ist die Immunologie für das Verständ-
nis, die Prävention, die Diagnostik und die Therapie von Krankheiten von großer Bedeu-
tung. Sie hat in den letzten Jahren mit der Entwicklung von Impfstoffen, Immuntherapien
bei Krebs und der Transplantationsmedizin grundlegend zum Fortschritt der Medizin bei-
getragen.
In der Kolleggruppe „Immunologie“ werden die zellulären und molekularen Mechanismen
des angeborenen und adaptiven Immunsystems bearbeitet und diskutiert. Wir werden die
neuesten Entwicklungen und Fragestellungen der Immunologie bearbeiten und in jeder
der vier Kollegwochen einen Schwerpunkt legen. Der erste Schwerpunkt wird die Rolle der
T-Zellen und verwandter Gegenspieler des angeborenen Immunsystems bei der Indukti-
on von Toleranz, ihre Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen und Krebs
sowie ihr therapeutisches Potential sein. Die anderen Schwerpunkte umfassen weitere zel-
luläre Spieler des angeborenen und adaptiven Immunsystems. Ihre Rolle wird im Gesamt-
kontext des Immunsystems in physiologischen und pathologischen Zuständen diskutiert.
Im Vordergrund stehen die aktive Einbindung der Teilnehmer und die gemeinsame kriti-
sche Diskussion von Originalpublikationen. Hierzu werden in jeder Kollegwoche zwei re-
nommierte Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler aus dem In- und Ausland eingela-
den, die ihre eigenen Arbeiten vorstellen und gemeinsammit den Teilnehmern diskutieren.
Zudem sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den vermittelten Grundlagen am
Beispiel von Erkrankungen immunologisch basierte Therapiestrategien entwickeln lernen
und kritisch diskutieren. Die Erkenntnisse der Woche werden in einem gemeinsam formu-
lierten und kontrovers diskutierten Aufsatz zusammengefasst. Das Kolleg richtet sich vor
allem an Studierende aus den Biowissenschaften und der Medizin.
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