Programmheft 2014 - page 208

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Lebenswissenschaftliches Kolleg
5. BIOPSYCHOLOGISCHE GRUNDLAGEN VON GESUNDHEIT UND
KRANKHEIT
Leitung
Prof. Dr. Urs Nater
Lichtenbergprofessur für Klinische Biopsychologie,
Universität Marburg
Dr. Jana Strahler
Klinische Biopsychologie, Universität Marburg
Die Determinanten und Einflussfaktoren von Gesundheit und Krankheit sind so vielfältig,
dass nur eine ganzheitliche Betrachtungsweise sinnvolle Theorie- und Modellbildung und
daraus abgeleitete Präventions- und Interventionsmöglichkeiten erlaubt. Im Rahmen der
Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit den Interaktionen von Soma und Psyche, die für
Gesundheit, aber auch für Krankheitsprozesse verantwortlich sind. ImMittelpunkt unserer
Betrachtungen stehen die vielfältigen Beziehungen zwischen zentralem Nervensystem, en-
dokriner Stressachse, autonomemNervensystem und Immunsystem. Wir werden zunächst
die gängige Terminologie und generelle Theorie- und Modellbildungen studieren. Wich-
tig wird es dann sein, die daraus abzuleitenden Studiendesigns und Paradigmen kennen
zu lernen und, nach Möglichkeit, im Rahmen von praktischen Übungen selbst auszupro-
bieren. In einem nächsten Schritt beschäftigen wir uns ausführlich mit den Möglichkeiten
von Messungen in den genannten biologischen Systemen; ein besonderes Augenmerk liegt
dabei auf der Messung von Stressparametern. Durch eigenes Ausprobieren lernen die Teil-
nehmerinnen, die Validität und Reliabilität, aber auch die Machbarkeit im Rahmen von
Studien in Labor und Alltag adäquat einzuschätzen. Es ist geplant, im Rahmen einer Exkur-
sion die Analyse von biologischen Parametern im lehrstuhleigenen Labor kennen zu ler-
nen. Ein letzter Teil widmet sich Ansätzen zu Prävention und Intervention. Die Teilnehmer
erarbeiten konkrete Vorschläge, die sich biopsychologisch evaluieren lassen.
Die Veranstaltungen decken u.a. folgende Themen ab: biopsychologische Grundlagen
von Krankheit und Gesundheit; Stress und Gesundheit; der Einfluss des Geschlechts:
Women’s Health; Resilienz und protektive Faktoren; soziale Umwelt und soziale Unter-
stützung; ausgewählte Fördermaßnahmen: Musik und Gesundheit; die negativen Folgen
von Migration und Diskriminierung. Unterrichtsformen beinhalten Inputvorträge der
AG-Leitung, Seminarvorträge der Teilnehmerinnen, Gastvorträge von ausgewählten Ex-
pertinnen sowie praktische Übungen und Exkursionen.
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