Programmheft 2014 - page 204

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Lebenswissenschaftliches Kolleg
1. Systembio(techno)logie
Leitung
Prof. Dr. Wolfgang Wiechert
Institut für Bio- und Geowissenschaften,
Forschungszentrum Jülich
Dr. Katharina Nöh
Institut für Bio- und Geowissenschaften,
Forschungszentrum Jülich
Dr. Stephan Noack
Institut für Bio- und Geowissenschaften,
Forschungszentrum Jülich
Ausgehend von der Verfügbarkeit umfangreicher im Hochdurchsatz gewonnener Omics-
Daten lebender Zellen (Transkriptom, Proteom, Metabolom usw.) hat sich die Systembio-
logie als fester Bestandteil der lebenswissenschaftlichen Disziplinen etabliert. Sie versucht
ein systemisches Verständnis der komplexen biochemischen Wechselwirkungsnetzwerke
in einer Zelle zu gewinnen. Der Prozess der Erkenntnisgewinnung findet dabei in einem
Zyklus von Experiment, biochemischer Analytik, mathematischer Modellbildung und er-
neuter Versuchsplanung statt.
Die Facetten der heute breit entwickelten Fachdisziplin sind so vielseitig wie die Biolo-
gie selbst. Daher wird sich das Kolleg vorrangig auf das Anwendungsgebiet Biotechnolo-
gie konzentrieren. Themen der vier Kollegwochen sind die Generierung und statistische
Auswertung quantitativer Omics-Daten, die Analyse metabolischer und genetischer Netz-
werke, die Entwicklung prädiktiver mathematischer Modelle sowie Anwendungen in der
Bioprozessentwicklung und Synthetischen Biologie. Praktische Labor- und Computer-
Übungen sowie Vorträge zu weiteren schlaglichtartig beleuchteten Themen begleiten das
Kolleg.
Die systembiologische Forschung hat einen hochgradig interdisziplinären Charakter.
Um dies auch im Kolleg zu erfahren, ist eine interdisziplinäre Zusammensetzung expli-
zit gewünscht. Das Kolleg wendet sich einerseits an Studierende der Biologie, Biochemie,
Bioanalytik und Medizin, die sich für die mathematisch/technische Seite der Disziplin in-
teressieren, und andererseits an Studierende der Ingenieurwissenschaften, Physik, Mathe-
matik und (Bio-)Informatik, die bereit sind, sich in die biologischen und bioanalytischen
Grundlagen hineinzudenken. Zur Einarbeitung wird Literatur bereitgestellt und bedarfs-
abhängig ein begleitendes Tutorium durchgeführt.
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