Programmheft 2014 - page 190

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Geisteswissenschaftliches Kolleg
1. Geschichte(n) der Zukunft
Leitung
PDDr. StefanWiller
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL)
1. Tagung: Utopie und Dystopie
zusammen mit
PDDr. Benjamin Bühler
, ZfL / Universität Konstanz
2. Tagung: Prognostik und Prophetie
zusammen mit
PDDr. Daniel Weidner
, ZfL
3. Tagung: Fortschritt und Apokalypse
zusammen mit
PDDr. Benjamin Bühler
, ZfL / Universität Konstanz
4. Tagung: Ungewissheit und Prävention
zusammen mit
Prof. Dr. Michael Gamper
, Universität Hannover
Zukunftsvorstellungen, -projektionen und -szenarien sind historisch höchst variabel; sie
reichen von heilsgeschichtlicher Gewissheit über probabilistisches Kalkül bis zur Emphase
der radikalen Offenheit und unvorhersehbaren Innovation. Die vier Tagungen des Kollegs
sollen die Geschichtlichkeit der Zukunft – und somit die zu jeder historischen Zeit gege-
bene Pluralität möglicher Zukünfte – untersuchen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei
auf der Art, wie sich Zukünfte in Geschichten vollziehen, wie sie also narrativ verfertigt
werden. Solche Narrationen und Narrative der Zukunft lassen sich in der Literatur und
in den Künsten sowie in verschiedenen Medien untersuchen; sie betreffen aber auch das
Nachdenken über Zukünfte in der Philosophie und in verschiedenen Wissenschafts- und
Religionskulturen.
In den Tagungen des Kollegs werden vier thematische Schwerpunkte gesetzt, mit denen
wir sowohl bestimmte ‘futurologische’ Deutungstraditionen als auch die spezifische Ak-
tualität unseres heutigen Fragens nach der Zukunft in den Blick nehmen wollen.
1.) Das Begriffspaar Utopie und Dystopie betrifft die zeitlich-räumliche Frage nach der
Verortung und imaginativen Ausgestaltung erwünschter wie befürchteter Zukünfte.
2.) Mit den Schlagworten Prognostik und Prophetie ist die produktive Spannung zwischen
säkularen und sakralen Ordnungen des Zukunftswissens angesprochen.
3.) Fortschritt und Apokalypse sind die Extremwerte einer gleichsam ‘endzeitlichen’ Per-
spektive auf Zukunft: zwischen ergebnisoffener Progressivität und finaler Zuspitzung auf
die ‘letzten Dinge’.
4.) Unter Ungewissheit und Prävention sollen schließlich historisch-epistemologische
Probleme der Zukunftserkenntnis mit Blick auf die Geschichte von Kulturtechniken der
Planung und Vorsorge diskutiert werden.
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