Akademie St. Johann
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Arbeitsgruppe 7
Skandale!?
Leitung
Prof. Dr. Ute Frevert
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
Dr. Ulrich Schreiterer
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Teilnehmer
Studierende aller Fächer
Skandale pflastern den öffentlichen Aufmerksamkeitsraum. In den Medien allgegen-
wärtig, bieten sie einen unerschöpflichen Fundus für Klatsch und Tratsch, öffentlich be-
kundete Erregung und lautstarke Entrüstung. Ein Skandal folgt dem anderen, nach dem
Skandal ist vor dem Skandal. Ob Politik oder Wirtschaft, Wissenschaft oder Kunst – kein
Bereich bleibt ausgespart; skandalfreie Räume muss man mit der Lupe suchen. Aber Skan-
dale schlagen mehr als nur mediale Wellen: Sie munitionieren Debatten über moralische
Normen und soziale Praktiken, sie bieten Anlass zu gesellschaftlichen Interventionen und
Gesetzgebungsinitiativen, die Verhaltenserwartungen und Regularien verändern sollen.
Skandale sind kein Phänomen der jüngsten Zeit. Ihre Geschichte ist so lang wie die Li-
ste ihrer Anlässe und Gegenstände. Vieles, was einst als skandalös galt, ist unanstößig ge-
worden, während heute andere Arten von Vergehen die Gemüter in Wallung bringen.
Skandale und die Kommunikation darüber erlauben deshalb hervorragende historisch-
soziologische Einblicke in das, was Gesellschaften und ihre diversen Mitgliedergruppen
umtreibt und wie sich Anstandsnormen verändern.
Die Arbeitsgruppe erkundet die Bedeutungsdimensionen und Strukturkomponenten von
Skandalen im historischen Wandel. Pro Sitzung wollen wir jeweils zwei prominente, aber
zeitlich entfernte Skandalfälle aus acht Sachbereichen (Politik, Justiz, Wirtschaft und Fi-
nanzen, Medizin, Wissenschaft, Kunst, Medien, Kirche/Religion) diskutieren. Die Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer wählen die Fälle, die sie in der Arbeitsgruppe vorstellen, in
Abstimmung mit uns aus. Gemeinsam gelesene und zur Verfügung gestellte Texte liegen
der Diskussion zugrunde.
