Nils König/Soli Ticket: „Wir engagieren uns dafür, dass Sport- und gemeinnützige Vereine trotz Einnahmeminus die Corona-Zeit überleben“

Der 18-jährige Stipendiat und Informatikstudent Nils König möchte mit der Initiative Soli-Ticket gemeinnützige Vereine wie Kulturinstitutionen und Sportvereine durch den Verkauf von Soli-Tickets für ausgefallene Veranstaltungen unterstützen, um die Corona-Zeit zu überstehen. Nachdem die Plattform nun steht, suchen seine Mitstreiter und er nach Vereinen und weiteren Spenderinnen und Spendern.

Herr König, was hat Sie zu Ihrem Engagement motiviert?

Am Anfang der Corona-Krise stellte sich schnell heraus, dass besonders Sport- und andere gemeinnützige Vereine ihre Veranstaltungen ersatzlos absagen mussten. Als wir feststellten, dass manche Sportvereine selbst Soli-Tickets verkaufen, um Einnahmen zu generieren, haben wir uns gedacht: Dabei können wir helfen!

Wie funktioniert Soli-Ticket?

Auf unserer Webseite können Künstler, Vereine, Restaurants und Bars oder Privatpersonen ausgefallene Events und Veranstaltungen anmelden. Fans und Unterstützer erwerben dann virtuelle Soli-Tickets und andere Kleinigkeiten wie Getränke oder Fanartikel, deren Erlöse dann als Spenden direkt an den Verein gehen, um Einnahmeverluste auszugleichen.

Wie bringen Sie sich konkret ein?

Zusammen mit vier weiteren Kommilitonen unseres Studiengangs Informatik in Potsdam habe ich die Website programmiert. Dabei hilft uns natürlich unser Studienfach sehr, vieles haben wir uns aber auch in kurzer Zeit selbst beigebracht.

Was haben Sie bislang bewirkt?

Bislang haben sich mehr als 30 Vereine auf der Seite registriert und es wurden insgesamt über 2250 EUR an Spenden gesammelt.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung?

Für uns war es ein großer Moment, als zum ersten Mal eine Person gespendet hat, die wir nicht persönlich kannten. Dies zeigte uns, dass wir mit unserer Website und die Öffentlichkeitsarbeit dafür auf dem richtigen Weg sind.

Wie sieht das Team aus und wie läuft die Zusammenarbeit?

Wir sind ein Team von sieben Informatikstudenten. Die Zusammenarbeit läuft sehr gut, wir nutzen verschiedene Tools, um uns abzustimmen und abzusprechen. Wir haben jeder unsere Stärken und es war sehr wertvoll, zu lernen welche Rolle jeder von uns in so einem Teamprojekt am besten einnimmt. Diese Erfahrung konnten wir anschließend direkt bei einem Wirtschaftsprojekt im Studium umsetzen.

Was sind nächste Ziele?

Die Website ist im Grunde genommen fertig. Wir haben noch verschiedene kleine Ideen und Features, die wir nach der Vorlesungszeit einbauen möchten. Der Erfolg der Website lebt von ihrer Verbreitung sowohl bei Vereinen als auch bei potenziellen Spenderinnen und Spendern, sodass wir nun verstärkt für die Seite werben.

Was benötigen Sie, um Soli-Ticket in Zeiten von Corona erfolgreich zu gestalten und wie können interessierte Personen Ihr Projekt konkret unterstützen?

Wir benötigen vor allen Dingen Reichweite und Aufmerksamkeit. Obwohl sich zwei Personen im Team durchgehend darum gekümmert haben, unsere Bekanntheit zu vergrößern und viele neue Vereine zu kontaktieren, haben wir schnell gemerkt, dass das alleine nicht reicht. Am meisten würde uns freuen, wenn wir neue Anmeldungen und Veranstaltungen bekommen und natürlich, wenn diese neue Spenden erhalten!

Nils König (18) studiert Informatik an der Universität Potsdam und ist Stipendiat der Studienstiftung.

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