Laura Klöker/TECHO Deutschland: „Mich begeistert der auf internationaler Solidarität beruhende Ansatz“

Lateinamerika entwickelt sich zu einem Epizentrum der Covid-19-Pandemie. Hier gehören die Menschen in den sogenannten informellen Siedlungen zu den am meisten gefährdeten Personen. Laura Klöker (24) setzt sich mit TECHO Deutschland dafür ein, diesen Menschen zu helfen, aktuell vor allem mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln.

Was hat Sie zu Ihrem Engagement motiviert?

Ich habe die lateinamerikanische Nichtregierungsorganisation TECHO während eines Freiwilligendienstes in Costa Rica 2014/15 kennengelernt. Diese Erfahrung hat mich geprägt. Seitdem setze ich mich für entwicklungspolitische Themen ein. Bei TECHO begeistert mich der auf internationaler Solidarität beruhende Ansatz: Anstatt eine einseitige Abhängigkeit herzustellen, folgt die Organisation dem Prinzip „Latin@s für Latin@s“. Die Projektideen entstehen daher gemeinsam oder als Vorschläge von den Bewohnern aus den informellen Siedlungen selbst.

Wie funktioniert TECHO Deutschland?

TECHO Deutschland unterstützt die lateinamerikanische Dachorganisation vor allem durch Fundraising. Diese führt vor Ort Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur, den Bau von Übergangsunterkünften und die Durchführung von Bildungsprojekten in informellen Siedlungen durch. Aktuell unterstützt en wir die lateinamerikanischen Teams mit einer Spendenkampagne, um die Anfälligkeit der Siedlungen für die COVID-19-Krise zu verringern. Der Erlös wird beispielsweise zur Verteilung von Lebensmittelkisten und Hygienesets verwendet.

Wie bringen Sie sich konkret ein?

Seit 2017 bin ich als Koordinatorin des Bereiches Communications tätig. Ich verantworte zum Beispiel unsere Kampagnen zur Gewinnung von Freiwilligen oder zur Akquise von Spenden. Meine Studienkenntnisse im (Online-)Marketing konnte ich bereits mehrfach einbringen. Durch mein Engagement habe ich mich sowohl persönlich als auch fachlich weiterentwickelt, zum Beispiel in den Bereichen Strategie, Teamleitung, Projektmanagement und Social Media Marketing.

Was haben Sie bislang bewirkt?

Seit der Gründung von TECHO Deutschland 2014 konnten wir insgesamt über 98.000 EUR an unsere Projektländer in Lateinamerika und der Karibik spenden. Die Gelder kamen zum Beispiel dem Bau einer Zisterne und Schule in Haiti nach dem Hurrikan Matthew, sowie dem Bau von Übergangsunterkünften in Paraguay, Kolumbien und Perú zugute. Im Rahmen der startsocial-Förderung verbesserten wir außerdem unsere Vereins- und Bereichsstrategie, um unsere Arbeit daran auszurichten und den Bekanntheitsgrad TECHOs zu steigern.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung?

Meine persönlich prägendste Erfahrung war während des Freiwilligendienstes in Costa Rica. Wir als Freiwillige haben gemeinsam mit den Bewohnern einer informellen Siedlung Übergangsunterkünfte gebaut, die wir kurz vor Weihnachten fertiggestellt haben. Die Tradition des letzten Pfahles war bewegend: Jede*r befestigte den Pfahl mit etwas Erde und nannte seine guten Wünsche für die Familie. Mit TECHO Deutschland erinnere ich mich zudem gerne an den Karneval der Kulturen 2018. Wir haben dort als Gruppe in der Kategorie Nachhaltigkeit gewonnen und das Preisgeld für Projekte in Brasilien gespendet.

Wie sieht das Team aus und wie läuft die Zusammenarbeit?

TECHO Deutschland ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, zum Beispiel Communications oder Fundraising. Diese verfolgen als bundesweit organisierte Teams die Vereinsziele und werden von Koordinator*innen geleitet, welche die operativen Aufgaben und Teams führen. Treffen finden dabei meist zweiwöchentlich per Videokonferenz statt. Neben den Bereichen besteht die Möglichkeit in einem Regionalkomitee aktiv zu werden oder selbst eines zu gründen. In vielen Uni-Städten wie Frankfurt, Berlin, Lüneburg, Passau oder Köln sind wir schon vertreten.

Was sind nächste Ziele?

Aktuell unterstützen wir unsere lateinamerikanischen Teams mit einer europaweiten Spendenkampagne, um die Anfälligkeit der informellen Siedlungen für die COVID-19-Krise zu verringern. Der Erlös wird für die am stärksten betroffenen Gebiete verwendet. Mit den ersten Spendengeldern konnten wir bereits 80 Familien mit Hygienekits, ausreichend für einen Monat, versorgen. Unser nächstes Ziel ist es, weitere Spenden zu sammeln und unser Spendenziel von 5.000 EUR zu erreichen.

Was benötigen Sie, um ihr Projekt in Zeiten von Corona erfolgreich zu gestalten? Wie können interessierte Personen Ihr Projekt konkret unterstützen?

Die Arbeit von TECHO ist in Zeiten der Pandemie noch notwendiger als sonst. Es ist uns ein Anliegen, über die aktuelle Situation in Lateinamerika zu informieren und viele Menschen zu erreichen. Dazu würden wir uns über Unterstützung freuen, insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch in anderen Bereichen. Darüber hinaus freuen wir uns natürlich über einmalige Spenden oder regelmäßige Spenden als Fördermitglied!

Laura Klöker (24) studiert International Marketing & Sales an der Fachhochschule Münster und ist Stipendiatin der Studienstiftung.

Weitere Informationen

  • Website von TECHO Deutschland
  • TECHO Deutschland auf Instagram und Facebook
  • Spendenkonto: Kontoinhaber: Gemeinsam TECHO e.V., IBAN: DE 688 309 449 500 032 897 96, BIC: GENO DE F1 ETK, Verwendungszweck: Spende TECHO Deutschland. Ab einer Spende von 50 EUR stellen wir eine Spendenbescheinigung aus. Bitte geben Sie dazu im Verwendungszweck Ihre Anschrift an oder schicken Sie ein E-Mail mit Name, Anschrift und Betrag an deutschland@techo.org.
  • Spendenseite: TECHO Deutschland auf Betterplace. Bei einer Spende auf Betterplace erhalten Sie bei jedem Betrag eine Spendenquittung.