Patrick Rövekamp/#hilferegister: „Bereitschaft, sich gesellschaftlich zu engagieren, soll nicht an mangelnder Übersicht scheitern“

Mit seinem Projekt #hilferegister möchte Patrick Rövekamp (24) zusammen mit weiteren aktiven Geförderten und Ehemaligen eine Plattform schaffen, um ehrenamtliche Initiativen sichtbarer zu machen und so Freiwillige mit passenden Projekten zusammenzubringen. Das Projekt ist aus dem #WirVsVirus-Hackathon der Bundesregierung hervorgegangen und sucht weitere Aktive sowie Initiativen und Freiwillige für die Plattform.

Herr Rövekamp, was hat Sie zu Ihrem Engagement motiviert?

Gemeinsam mit einigen Stipendiaten und Alumni wollen wir eine bessere Übersicht über die Vielzahl herausragender gesellschaftlicher Initiativen schaffen, die es bereits gibt. Trotz großer Hilfsbereitschaft ist die Landschaft gemeinnütziger Initiativen in Deutschland für viele Menschen nicht zu überblicken – die Bereitschaft für gesellschaftliches Engagement soll aber nicht bereits vorab an mangelnder Übersicht und Transparenz scheitern.

Was macht das #hilferegister?

Als zentrale Übersichtsplattform für Helfende und Hilfesuchende wollen wir mit dem #hilferegister gesellschaftliches Engagement auffindbarer machen. Auf unserer Plattform können Helfende und Hilfesuchende über verschiedene Suchfilter passende Initiativen finden: sowohl lokal, regional, national als auch auf Basis persönlicher Präferenzen und Bedürfnisse.

Wie bringen Sie sich konkret ein?

Zu Beginn habe ich mich dort eingebracht, wo der größte Bedarf bestand. Egal ob Designfragen, Teamorganisation oder Pitching-Videos. Seit unser Produkt online ist, habe ich unser Team im Bereich „Outreach“ geführt. Aus meinem Masterstudium Finance & Information Management in Augsburg hilft mir dabei vor allem Fachwissen zu Produktmanagement von Digital Services, sowie Erfahrungen im Projektmanagement und der Teamführung.

Was haben Sie bislang bewirkt?

Seit dem Start des Projekts Ende März konnten wir unsere Nutzerzahlen kontinuierlich verbessern und Helfenden und Hilfesuchenden bei der Auswahl für sie passender gesellschaftlicher Initiativen unterstützen. Aktuell sind bei uns insgesamt über 1.000 Initiativen registriert. Zudem wurden wir mit dem Social Award der PwC COVID-19 Innovation Challenge ausgezeichnet und in mehreren überregionalen Medien vorgestellt. Wichtig sind uns auch der erfolgreiche Austausch und die internationale Zusammenarbeit mit Projekten in Peru, Spanien, Indien und Malaysia.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung?

Der Moment, in dem wir eine Übersicht von über 1.000 Initiativen geschaffen hatten, die in nur zwei Klicks erreichbar ist. Mit einem Team, in dem ich nur zwei Menschen persönlich kenne und den Rest in der Zusammenarbeit kennenlernen durfte. Das ist und war großartig. Die nächste prägende Erwartung wird mit Sicherheit unser Sommerfest (oder Weihnachtsfeier je nach Verlauf der Pandemie) an dem wir uns persönlich kennenlernen können.

Wie sieht das Team aus und wie läuft die Zusammenarbeit?

Wir sind ein Team von etwa zwölf Studierenden beziehungsweise Young Professionals mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen, darunter viele aktuelle StipendiatInnen bzw. Alumni der Studienstiftung. Wir vernetzen uns digital und arbeiten in kleinen Teams an der Weiterentwicklung der Plattform in den Bereichen Tech, Content, Marketing und Strategie.

Was sind nächste Ziele?

Wir wollen das #hilferegister auch nach der Corona-Krise weiterführen und gesellschaftliches Engagement in Deutschland stärken. Unsere Ziele reichen von einer Anpassung der Nutzerführung und präziserer Zielgruppenansprache bis hin zu einer Internationalisierung des #hilferegisters. Insbesondere die Gründung von lokalen Hochschulgruppen könnte dabei helfen, gesellschaftliches Engagement durch das #hilferegister sichtbarer und auffindbarer zu machen.

Was benötigen Sie, um Ihr Projekt in Zeiten von Corona erfolgreich zu gestalten? Wie können interessierte Personen Ihr Projekt konkret unterstützen?

Alle Teammitglieder setzen sich in ihrer Freizeit - über Job und Studium hinaus - für das #hilferegister ehrenamtlich ein. Zur weiteren Verbesserung unserer Plattform suchen wir aktuell vor allem Interessierte, die sich in den Bereichen Marketing und Partnerschaften einbringen wollen. Konkret wollen wir eine noch größere Außenwirkung entfalten und Kooperationen mit Partnerinitiativen aus der Mitte der Gesellschaft ausbauen. Mittelfristig sind wir auf finanzielle Unterstützung für die Betreuung der Plattform angewiesen.

Patrick Rövekamp (24) studiert Finanzwirtschaft und Informationsmanagement an der Universität Augsburg.

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