Lennart Lüneborg/Wayweiser: „Bei uns erhalten Schüler*innen Berufs- und Studienorientierung aus erster Hand“

Der Stipendiat und Kölner VWL-Student Lennart Lüneborg (23) hat mit Wayweiser eine Plattform gegründet, durch die Schülerinnen und Schülern bei der Suche nach Studiengängen und Ausbildungsberufen unterstützt werden. Die Plattform lebt vom Engagement neuer „Wayweiser“ – und natürlich davon, in der Zielgruppe noch bekannter zu werden. Tatkräftige Mitarbeit und Öffentlichkeitsarbeit ist daher sehr willkommen!

Herr Lüneborg, was hat Sie zu Ihrem Engagement motiviert?

Alle Gründungsmitglieder haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass der persönliche Austausch mit Auszubildenden, Studierenden oder Berufstätigen in möglichen Interessensfeldern höchst gewinnbringend ist, um sich ein realistisches Bild von Studiengängen oder Ausbildungen zu machen. Durch Wayweiser möchten wir deshalb allen Schüler*innen – unabhängig von ihrer Herkunft und/oder dem Netzwerk ihrer Eltern – diese Möglichkeit geben.

Worum geht es bei Wayweiser?

Wayweiser ist eine Plattform, die Schüler*innen eine Möglichkeit gibt, durch die Vernetzung mit Studierenden und Berufstätigen ihre Fragen zu Studiengängen, Ausbildungen und Möglichkeiten nach der Schule loszuwerden und von deren Erfahrungen zu profitieren. Dabei arbeiten alle „Wayweiser“ und das Organisationsteam auf ehrenamtlicher Basis. Der Service ist für die Schüler*innen komplett kostenlos und frei von anderweitigen Interessen, getreu dem Motto: „Netzwerk, Chancen und Austausch für alle”.

Wie bringen Sie sich konkret ein?

Als Mitgründer habe ich im Februar 2020 maßgeblich zur Idee und ihrer Umsetzung beigetragen. Inzwischen fokussiere ich mich darauf, neue Nutzer*innen für unser Projekt zu gewinnen. Unsere größte Herausforderung ist es derzeit, Schüler*innen auf unser Angebot aufmerksam zu machen. Deshalb versuchen wir unsere Reichweite zu vergrößern. Mein VWL-Studium hat mir dabei sehr geholfen, die gesellschaftliche und ökonomische Relevanz dieses Themas zu erkennen und uns in unserem Vorhaben gestärkt.

Was haben Sie bislang mit Wayweiser bewirkt?

In den ersten Wochen haben wir über 150 Matches vermittelt und dabei keine Anfrage eines*r Schüler*in unbeantwortet gelassen. Das Feedback war dabei durchweg sehr positiv. Inzwischen haben wir nahezu 200 Mentor*innen für die Plattform gewinnen können. Darüber hinaus haben wir verschiedene Partnerschaften, beispielsweise mit der Initiative Klischeefrei abgeschlossen, mit der wir uns für Chancengleichheit in der Berufsorientierung einsetzen, frei von Gender und sozioökonomischen Klischees.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung?

Das Feedback der Schüler*innen! Wir alle haben in den letzten Monaten einen großen Teil unserer Freizeit in die Entwicklung und Verbesserung der Plattform gesteckt. Wenn man dann von Schüler*innen erfährt, dass der Austausch ihnen bei dieser so wichtigen und schwierigen Entscheidung maßgeblich weitergeholfen hat, merkt man, dass sich dieser Einsatz gelohnt hat. Dieses Feedback motiviert uns, täglich weiterzumachen, um eine chancengleiche Studien- und Berufsorientierung für jede*n zu ermöglichen. 

Wie sieht das Team aus und wie läuft die Zusammenarbeit?

Unser Gründungsteam besteht aus sechs Mitgründern, die sich untereinander seit Jahren durch Sport, Familie und Universität kennen. Coronabedingt arbeiten wir online und zumeist in Videokonferenzen. Untereinander haben wir Ressorts und Verantwortlichkeiten verteilt. Für jeden Bereich gibt es so eine*n Hauptverantwortliche*n – wir profitieren aber von dem Austausch und der Ideenvielfalt aller.

Was sind nächste Ziele?

Unsere langfristige Vision ist, dass jede*r Schüler*in in Deutschland langfristig die Chance hat vom Wayweiser-Netzwerk zu profitieren und wertvolle Tipps bei der Studien- und Berufsorientierung zu erhalten. Dafür möchten wir in der nächsten Zeit durch weitere Medienkooperationen mit Radios und Zeitungen und der Erweiterung unser Social Media-Präsenz unsere Reichweite vergrößern. Auf technischer Ebene wollen wir den Matching-Prozess zunehmend automatisieren.

Wie können interessierte Personen Ihr Projekt konkret unterstützen?

Wir freuen uns über jede Person, die uns noch als Mentor*in unterstützen möchte! Der Aufwand ist wirklich überschaubar und es hilft den Schüler*innen und Studierenden sehr weiter. Außerdem benötigen wir Unterstützung für unsere sozialen Medien, durch Pressekontakte oder durch Kooperationen, um möglichst viele Schüler*innen auf unser Projekt aufmerksam zu machen. Darüber hinaus würden wir gerne mit einem kleinen Budget in Suchmaschinenoptimierung und Marketing investieren, benötigen dafür allerdings finanzielle Unterstützung. Und nicht zuletzt suchen wir auch nach Programmierer*innen, die uns ehrenamtliche unterstützen möchten.

 

Lennart Lüneborg (23) studiert VWL an der Universität zu Köln und ist Stipendiat der Studienstiftung.

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