Julia Krüger: „Ich möchte den Ausbau dezentraler Wertschöpfungsketten unterstützen“

Julia Krüger unterstützt den Aufbau dezentraler Wertschöpfungsketten: Im Landkreis Wardha im zentralindischen Bundesstaat Maharashtra unterstützt sie im Rahmen eines Projekts den Bau von Handwebstühlen aus Holz und entwickelt Webtrainings.

Julia Krüger ist in Weimar aufgewachsen und absolvierte nach dem Abitur ihr Bachelorstudium in internationalen Beziehungen an der Universität Erfurt. Die 28-Jährige studiert seit 2019 Nachhaltigkeitswissenschaften an der Universität Lüneburg. Sie engagiert sich im Projekt „Asrkari Satyagraha“ für die Regionalwirtschaft in Indien. Seit 2015 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung.

    Interview mit Julia Krüger

    Frau Krüger, derzeit sind Sie im Rahmen eines Praktikums in Wardha in Indien. Sie haben einen Prototyp eines Handwebstuhls mitentwickelt – wozu soll der Webstuhl beitragen?

    Ich beobachte hier eine große Schere zwischen armen und reichen Menschen. In Wardha in Indien wird derzeit Baumwolle angebaut, aber nicht vor Ort verarbeitet. Der Handwebstuhl kann einen Teil dazu beitragen, die Region wirtschaftlich unabhängig sowie ökologisch nachhaltig zu gestalten. Die Baumwolle soll direkt in der Region zu fertiger Kleidung verarbeitet werden. Regionaler Konsum sowie Webstühle aus Holz dienen dabei dem Klimaschutz. Das Holz wird lokal angebaut und verarbeitet. Ich setze mich gemeinsam mit den Menschen vor Ort für eine transparente und dezentrale Wirtschaft ein. Ich habe die Entwicklung eines Prototyps eines Handwebstuhls unterstützt. Dieser ist aus Holz und hat einen nachhaltigeren Lebenszyklus als ein herkömmlicher Webstuhl aus Stahl. Darüber hinaus bilde ich mich mit Hilfe unserer Kooperationspartner im Weben aus, um zukünftig Webtrainings vor Ort durchzuführen. Nach meinem Masterstudium der Nachhaltigkeitswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg möchte ich in Zentralindien arbeiten. Derzeit bin ich für ein viermonatiges Praktikum in Wardha.

    Was haben Sie mit Ihrem Projekt bereits bewirkt?

    Letztes Jahr haben wir den Prototypen eines Handwebstuhls aus Holz entwickelt, der die Kosten des Webstuhls auf ca. 50 Euro reduziert.

    Was sind nächste wichtige Ziele im Projekt?    

    Wir arbeiten an der Fertigstellung einer Online-Marktplattform zur Unterstützung der Regionalwirtschaft vor Ort. Diese wird eine Vielfalt von Funktionen, zum Beispiel digitale Webtrainings, enthalten.

    Wie können interessierte Personen Ihr Projekt unterstützen?

    Derzeit sind wir auf der Suche nach einer Rechtsberatung, da wir eine gemeinnützige Unternehmensgesellschaft für die weiteren Projektaktivitäten gründen möchten. Außerdem suchen wir weitere Mitwirkende für die grafische Gestaltung der Online-Plattform sowie Freiwillige für das Testen der Funktionen der neuen Plattform.

    Wie sind Sie zur Studienstiftung gekommen?

    Meine Schule hat mich vorgeschlagen – ich habe mich über die Einladung zum Auswahlseminar sehr gefreut. Das Stipendium bedeutet für mich eine finanzielle Entlastung und ich schätze das reichhaltige Bildungsprogramm und die Möglichkeiten, die mir eröffnet werden. Ich habe zum Beispiel einen Spanischsprachkurs absolviert und ein Jahr in Spanien studiert.

    Weitere Informationen        

    • Kontakt: Julia Krüger, julia.krueger[at]stud.leuphana.de  
    • Website: Website des Projekts
    • Spendenkonto: Kontoinhaber: Peace Foundation e.V., IBAN: DE83 8205 1000 0163 0892 99, BIC:  HELADEF1WEM, Bank: Sparkasse Mittelthüringen, Verwendungszweck: „Spende“ (Falls Sie eine Spendenbescheinigung brauchen, schicken Sie bitte ein E-Mail mit Name, Anschrift und Betrag an: peacefoundation[at]posteo.de)

    Stand: Dezember 2021

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