Stipendiat:innen / 

Porträts

Isabelle Wimmer

Promotionsthema: "Goethe auf der französischen Opernbühne"

Universität Erlangen-Nürnberg & LMU München

Promotion an der FAU Erlangen-Nürnberg, Lehre an der LMU München – mit dieser Kombination konnte Isabelle Wimmer im Rahmen des Marianne-Plehn-Programms von den Möglichkeiten und Netzwerken beider Standorte profitieren. Im Anschluss an ihre Promotion absolviert sie derzeit das Referendariat in den Fächern Französisch und Spanisch am Gymnasium.

Die Idee, an ihr Lehramtsstudium noch eine Promotion anzuschließen, hatte Isabelle Wimmer schon früh während des Studiums. Als studentische Hilfskraft sammelte sie erste Erfahrungen in Forschungsprojekten und konnte sich während der Promotion auf eine eingespielte Zusammenarbeit mit ihrer Betreuerin verlassen. In ihrem Dissertationsthema „Goethe auf der französischen Opernbühne – Ein Beitrag zur künstlerischen Goethe-Rezeption im 19. Jahrhundert“ hat sie ihre beiden großen Interessen Literatur und Musik zusammengeführt. „Auch meinen französisch-deutschen familiären Hintergrund konnte ich auf diese Weise in meine Arbeit einbringen“, erläutert die 30-Jährige. Auf das Marianne-Plehn-Programm bewarb sie sich 2021, um neben ihrer Promotion auch zusätzliche Erfahrungen in der universitären Lehre zu sammeln.

Neue Universität – neue Perspektiven

Mit der selbst eingeworbenen Viertestelle ging Isabelle Wimmer an das Institut für Italienische Philologie an der LMU München. Damit erschloss sie sich ein zweites universitäres Umfeld mit den damit verbundenen Chancen sowie einer neuen fachlichen Perspektive, da sie sich im Studium vor allem in der französischen und spanischen Philosophie vertieft hatte. Sie gab Seminare zu den Opern Guiseppe Verdis und der Rezeption von Goethes Werther in der italienischen und französischen Literatur um 1800. „Am Anfang habe ich unterschätzt, wie viel Zeit die Vorbereitung in Anspruch nimmt. Nach und nach habe ich mehr Routine gewonnen.“, blickt Isabelle Wimmer zurück. Das Unterrichten erlebte sie als  wertvolle Ergänzung zu ihrer Forschungsarbeit: „Der Austausch und die gemeinsame Arbeit mit den Studierenden haben meine Forschungsarbeit enorm bereichert: Die Gemeinsamkeiten – aber auch die großen Unterschiede –, die ich im Vergleich zum französischen Theater- und Opernbetrieb des 19. Jahrhunderts feststellen konnte, haben mir für meine Arbeit an meiner Dissertation neue Perspektiven eröffnet.“ Ihre Seminare haben auch den Teilnehmer:innen gut gefallen: Im Gespräch mit einer Kollegin an ihrer neuen Schule zeigte sich, dass deren Tochter eine ihrer Veranstaltungen besucht hatte. „Dass die Studentin ihrer Mutter so begeistert von meinem Seminar erzählt hat, hat mich natürlich riesig gefreut“.

Neben ihrer normalen Lehrtätigkeit organisierte sie auch eine Exkursion an die Bayerische Staatsoper, bei der einige der Studierenden diese Kunstform das erste Mal live erleben konnten. „Die positiven Rückmeldungen haben mir vor Augen geführt, wie bereichernd es ist, über eine reine hörsaalgebundene Lehrtätigkeit hinauszudenken.“

Und wie geht’s weiter?

Nach der Verteidigung der Promotion ging es für Isabelle Wimmer zunächst in den Referendariatsdienst: „Ich genieße es aktuell, nicht mehr die eine große Aufgabe zu haben, sondern kurzfristigere und kleinteiligere Ziele anzugehen. Zum Beispiel eine Stunde vorzubereiten oder zu überlegen, wie ich ein neues Thema in mehreren Unterrichtseinheiten umsetze. Dass ich bereits über relativ viel Lehrerfahrung verfüge, ist definitiv ein Plus für meine neue Tätigkeit.“ Aber auch für den Fall, dass sie nach dem Referendariat wieder in den universitären Betrieb zurückkehrt, war die Zeit im MPP eine bereichernde Erfahrung. „Durch die Stelle habe ich meine Kompetenzen als Romanistin erweitert, indem ich neben der Gallo- und Hispanoromanistik, auch in der Italianistik einen zusätzlichen Schwerpunkt ausgebildet habe“. 

In einem Punkt schaut Isabelle Wimmer mit etwas Bedauern auf ihre Zeit zurück: „Ich hätte gerne öfter an Bildungsveranstaltungen des MPP und der Studienstiftung teilgenommen – die Zeit als Stipendiatin geht schneller vorbei, als man denkt.“

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Stand: Mai 2024