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Oguz Ciftci: „An China interessierte junge Leute, die begeistert ihr Wissen teilen und erweitern wollen.“

Oguz Ciftci, 24, legt seinen Fokus im Rahmen des China-Kollegs stärker auf Chinas nachhaltige Entwicklung, weniger auf Politik. Dabei schätzt er vor allem den Austausch mit den anderen Teilnehmer:innen auch abseits der offiziellen Programmpunkte.

Herr Ciftci, warum haben Sie sich für das China-Kolleg beworben?

Ich habe 2019 ein Auslandssemester in Japan verbracht und beim Ostasientreffen der Studienstiftung viele Stipendiat:innen getroffen, die zum damaligen Zeitpunkt in China studierten. Ich fand die Unterhaltungen mit ihnen sehr spannend und hatte das Gefühl, einfach mehr erfahren zu wollen über den Chinese way of doing things.

Mit welchem Thema haben Sie sich in Ihrer AG beschäftigt und was war Ihr persönliches Highlight?

In meiner AG „Chinas nachhaltige Entwicklung - Erfahrungen aus der deutsch-chinesischen Forschungskooperation“ ging es um Nachhaltigkeit, Technik und Forschung in China. Ich finde, neben all dem vielen Diskutieren über Politik tut's auch gut, sich über greifbarere, materielle Sachen auszutauschen. Die Leiterinnen meiner AG haben beide selbst viele Jahre in China gelebt und konnten so spezifischen Input leisten, wenn was unklar war oder die Daten sich geändert haben. Vor allem konnten Sie auch schildern, wie die Lage vor Ort wirklich aussieht. Das fand ich großartig!

Zu welchen Erkenntnissen sind Sie bislang gelangt und was nehmen Sie vom Kolleg mit?

Jenseits meiner eher materialistischen AG waren auch einige politische Vorträge horizonterweiternd. Besonders eine Dozentin vom Kolleg und eine Sprecherin des Konfuzius-Instituts Berlin hatten unkonventionelle und gegensätzliche Meinungen und Blickwinkel gegenüber China, die man sonst, wenn man China nur oberflächlich und vereinfacht in den Medien verfolgt, nicht mitkriegt. Das finde ich wichtig, da das einen zum Nachdenken anregt, heraus aus dem alltäglichen und besserwisserischen Blick auf China, im Sinne von: "Ja, typisch, die Chinesen sind halt einfach so.“

Welcher Programmbestandteil des Kollegs hat Ihnen sonst noch besonders gut gefallen?

Ich finde, dass das Kollegprogramm bislang sehr angenehm gestaltet ist. Vormittags stand die Arbeit in der AG auf dem Programm, abends gab es Vorträge und Diskussionen. Zwischendurch fanden außerdem Exkursionen statt. Abends, nach Programmschluss, waren wir dann noch in Berlin unterwegs. Da bin ich dann auch mit den Teilnehmer:innen aus den anderen AGs ins Gespräch gekommen und wir haben uns auch über die Themen der verschiedenen AGs ausgetauscht. Da habe ich am meisten mitgenommen und hatte auch am meisten Spaß, weil hier viele ganz stark an China interessierte junge Leute zusammenkommen, die begeistert ihr Wissen teilen und erweitern wollen.

Mit welchen Zielen aber auch Fragen gehen Sie in die zweite Arbeitsphase des Kollegs?

Ich freue mich einfach auf den Lerneffekt in der zweiten Arbeitsphase und den Austausch mit den anderen Teilnehmer:innen. Um es mit Goethes Faust zu sagen: „Mit Eifer hab’ ich mich der Studien beflissen, Zwar weiß ich viel, doch möcht’ ich alles wissen.“

Oguz Ciftci, 24, studiertIngenieurwissenschaften an der TU München und ist seit 2016 Stipendiat der Studienstiftung. Er gehört zum zweiten Jahrgang des 2023 neu gestarteten China-Kollegs der Studienstiftung. Mit diesem möchte die Studienstiftung die Beschäftigung mit dem Land in ihrem Bildungsprogramm verankern, ihre Geförderten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Volksrepublik anregen und damit zur Herausbildung eines differenzierten und modernen Chinabildes in Deutschland beitragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das China-Kolleg von 2021 bis 2024.

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Stand: April 2023