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Berichte

Bayreuther Stipendiatenexkursion: Wissensdurst und Lustwandeln in Wien

Alle Jahre wieder veranstalten die Bayreuther Stipendiaten in Zusammenarbeit mit ihrem federführenden Vertrauensdozenten Prof. Hans-Werner Schmidt eine Exkursion. Das diesjährige Ziel: die kaiserliche Residenzstadt Wien. Alice Galenkamp hat vier abwechslungsreiche Tage miterlebt.

Einer inzwischen bewährten Gepflogenheit folgend unternahmen wir als Gruppe von Bayreuther Stipendiaten im Sommersemester wieder eine viertägige Reise, über deren Ziel traditionell zu unserer alljährlichen Weihnachtsfeier abgestimmt wird. Nach Mailand und Prag zog es 16 Stipendiaten dieses Jahr nach Wien, wo wir nach einer angeregten Zugfahrt, welche wir zum Austausch und besseren Kennenlernen der Neuaufgenommen nutzen, bei überraschend gutem Wetter angelangten. 

„Misttelefon“ für verlorene Handys
Nachdem wir uns von der Zweckmäßigkeit unseres Hostels am Westbahnhof überzeugt hatten, erforschten wir gemeinsam mit einer fränkischen Stadtführerin die Wiener Innenstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, allen voran dem Stephansdom, dem Mozarthaus, der Hofburg mit ihren kaiserlichen Gemächern, der Spanischen Reitschule und dem Heldenplatz. Auch das sogenannte Bermuda-Dreieck (Ausgeh- und Kneipenviertel Wiens) wurde uns nicht vorenthalten. Weiterhin hatten wir das Vergnügen, die besondere Beziehung zwischen Österreichern und dem Müll zu beobachten: Unsere Nachbarn nennen ihre Müllmänner liebevoll „Karottenmännchen“ und haben mit dem „Misttelefon“ die Möglichkeit geschaffen, die zentrale Müllverwaltung unter Angabe der jeweiligen Mülleimernummer zu konsultieren, wenn beispielsweise aus Versehen das eigene I-phone in der Mülltonne gelandet ist. 

Zufällige Begegnung mit Aachener Stipendiatengruppe
Am darauf folgenden Morgen besuchten wir das Sissi-Museum, die Silberkammern sowie die kaiserlichen Gemächer in der Hofburg und ließen uns anschließend vom individuellen Wissensdurst in eines der vielen anderen Museen (z.B. Albertina, Filmmuseum, Sammlung alter Musikinstrumente, Kunsthistorisches Museum) leiten. Dort kam es auch zu einer zufälligen Begegnung mit einer Gruppe Aachener Stipendiaten (Wiedererkennen durch ein gemeinsames Kontaktseminar der Studienstiftung in Bonn), die mit ihrem Vertrauensdozenten ebenfalls nach Wien gereist waren. Nachdem für den darauffolgenden Abend ein Treffen beider Gruppen vereinbart war, brachen wir bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel am Nachmittag zu einer Wanderung durch die Weinberge, zum Kahlenberg auf. Diesen wertvollen Tipp, sowie weitere nützliche Hinweise hatten unsere drei Stipendiatensprecher Christin Stottmeister, Roman Hensel und Melanie Knoch (und gleichzeitig fabelhafte Organisatoren dieser Reise) von einer Wiener Stipendiatin erhalten. Dafür noch einmal herzlichen Dank! Nach reichlich schweißtreibender Aktivität erreichten wir das Aussichtsplateau, von dem aus uns eine atemberaubende Sicht auf Stadt und Umland erwartete.

Sachertorte, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn
Samstagmorgen lustwandelten wir zunächst durch die schönen (Irr-)Gärten des Schlosses Schönbrunn und überzeugten uns von dem ebenso prachtvollen Innenleben. Am Nachmittag überraschten uns einige Regenschauer, doch das sollte die gute Stimmung nicht trüben und wir ließen uns derweil die typisch österreichischen Spezialitäten, wie Sachertorte, Apfelstrudel oder Kaiserschmarrn munden. Nachdem wir uns im Hostel alle entsprechend aufgehübscht hatten, statteten wir dem Burgtheater einen Besuch ab und bekamen eine fesselnde Aufführung des Theaterstückes „Professor Bernhardi“ von Arthur Schnitzler zu sehen. Im Anschluss trafen wir mit den Aachener Stipendiaten in einem Cafe zusammen, wo wir zunächst das Tortenbuffet plünderten, um danach je nach Vorliebe „gnadenlos“ feiern zu gehen oder in volkstümlichem Ambiente die Gespräche fortzusetzen. 

Station im Hundertwasserhaus
Am letzten Tag spazierten wir zum Hundertwasserhaus und zum KunsthausWien, wo uns ein interessanter Einblick in die Hundertwasser`sche Kunst gewährt wurde. Wer danach noch Muße hatte, bekam Gelegenheit das Mozarthaus zu besichtigen. Erfüllt, beeindruckt aber auch ein wenig erschöpft bestiegen wir am Sonntagnachmittag den ICE gen Heimat, in dem es (von ein paar Ausnahmen abgesehen) signifikant weniger Geplapper zu hören gab, als bei der Hinreise. Erste Ideen für ein nächstes Reiseziel waren dennoch schon zu hören.

Alice Galenkamp, BWL, Universität Bayreuth