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02/05/2012

"Förderung nicht auf einige Wenige konzentrieren"

Studienstiftung schließt Doppelförderung mit Deutschlandstipendium aus


Bonn, 2. Mai 2012. Mit dem Deutschlandstipendium wurde die Stipendienlandschaft in der Bundesrepublik erweitert. Nach einem Jahr zieht die Studienstiftung des deutschen Volkes, Deutschlands ältestes und mit rund 11.000 Stipendiaten größtes Begabtenförderungswerk, Bilanz. Warum ab dem Wintersemester 2012/13 eine Doppelförderung nicht mehr möglich sein wird, erklärt Generalsekretär Dr. Gerhard Teufel im Interview.

Herr Dr. Teufel, seit rund einem Jahr können Hochschulen private Mittel einwerben und an ihre Studenten Deutschlandstipendien vergeben. Hatte die Einführung des neuen Stipendiums Auswirkungen auf die Studienstiftung?
In gewisser Weise schon. Häufig sind die besten Studierenden bereits vor Studienbeginn von ihren Schulen für die Studienstiftung vorgeschlagen. Wenn die Universitäten dann das Deutschlandstipendium vergeben, kommt es nicht selten zu einer Doppelung. Das neue Stipendium hat allerdings keine Auswirkungen auf unsere Bewerberzahlen. Im Gegenteil: Die sind sogar noch gestiegen.

Ein neues Stipendienprogramm und trotzdem steigende Vorschlags- und Bewerberzahlen bei der Studienstiftung - woran liegt das?
Die Schulen kümmern sich viel mehr um ihre Abiturienten als noch vor einigen Jahren. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, ist eine Verdoppelung der Schulvorschläge zu verzeichnen. Auch die Hochschulen sind in Stipendienfragen sensibler geworden: Was früher "Privatsache" war, ist heute ein Anliegen der Universitäten. Auch wissen sehr viele Studierende selbst um die Attraktivität unseres Stipendiums.

Dennoch schließt die Studienstiftung ab Beginn des Wintersemesters 2012/13 eine Doppelförderung mit dem Deutschlandstipendium aus. Warum?
Wir wollen, dass möglichst viele Studierende in den Genuss eines Stipendiums kommen. Die Förderung darf sich nicht auf einige Wenige konzentrieren! Mit dem Deutschlandstipendium sollte eigentlich eine zusätzliche Förderlinie geschaffen werden, für begabte Studierende, die nicht bei den Begabtenförderungswerken landen. Eine Doppelförderung entspricht nicht den ursprünglichen Zielen des Deutschlandstipendiums. Daher ist unsere Botschaft: Wer im Auswahlverfahren der Studienstiftung erfolgreich ist, sollte sein Deutschlandstipendium zurückgeben.

Startet damit nun eine Konkurrenz um die klügsten Köpfe?
Nein, Studienstiftung und Deutschlandstipendium ergänzen sich auf wunderbare Weise! Die Bundesrepublik engagiert sich vorbildlich für begabte, junge Menschen. Jeder kann wählen, wo er sein Glück findet. Wer neben einer finanziellen Förderung auch Sommerakademien, Sprachkurse und Auslandsaufenthalte mitmachen will, der sollte nach wie vor den Weg in die Studienstiftung suchen.

Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist als einziges Begabtenförderungswerk in Deutschland politisch, konfessionell und weltanschaulich unabhängig. Unter den Kriterien Leistung, Initiative, Verantwortung hat sie seit ihrem Bestehen mehr als 50.000 Studierende und Doktoranden gefördert. Jährlich werden rund 2.500 Stipendiaten neu in die Förderung aufgenommen. Für das Stipendium kann man vorgeschlagen werden oder sich über einen Test selbst bewerben. Weitere Informationen unter www.studienstiftung.de.

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