Ramona Heim: Feuer und ihre Folgen für die Subarktis

Schon während ihrer Promotion an der Universität Münster wurde Ramona Heim von der Studienstiftung gefördert. Seit August 2021 forscht sie als Gastwissenschaftlerin im finnischen Turku.

Ihre Liebe zur Natur Sibiriens und ihre Faszination für natürliche Feuerereignisse hätten sie zu ihrem Forschungsthema gebracht, berichtet die Landschaftsökologin Ramona Heim, die sich bereits seit dem Studium mit den ökologischen Auswirkungen von Feuern beschäftigt. In ihrem aktuellen Postdoc-Projekt, das in der Einstiegsphase durch das Professorin Rübsamen-Schaeff-Stipendium gefördert wird, untersucht sie Feuerereignisse in der Tundra.

Während Tundrafeuer in der Vergangenheit ein seltenes Phänomen waren, haben sie, begünstigt durch den Klimawandel und veränderte Landnutzung, in den letzten Jahren zugenommen; ihre Folgen für das Ökosystem sind aber bislang kaum erforscht. Hier setzt Ramona Heim mit ihrer Arbeit an. Erste Datenauswertungen aus der westsibirischen Tundra zeigten laut Heim, dass die Vegetation selbst über 40 Jahre nach einem Feuer ihren Ursprungszustand noch nicht wieder erreicht hat. Sie untersucht daher unter anderem, ob eine Regeneration des Ökosystems nach Bränden überhaupt möglich ist und wie der Klimawandel Regenerationsprozesse beeinflusst.

Diese Fragen sind für das Volk der Nenzen existenziell, das von der Rentierzucht lebt und dabei auf die Flechten als Hauptnahrung der Tiere angewiesen ist. Zugleich sind sie von globaler Relevanz: Verbrennt die Schicht aus Flechten, die den Boden isoliert und durch ihre helle Färbung die Sonnenstrahlung besonders gut reflektiert, erwärmt sich der Boden und der Permafrost taut, wodurch Treibhausgase freigesetzt werden und den Klimawandel weiter vorantreiben.

Das Porträt erschien im Jahresbericht 2021 der Studienstiftung.