Page 53 - Jahresbericht 2018
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Promotionspreise der Studienstiftung 2018 Mit den Promotionspreisen ehrt die Studi- enstiftung Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, denen es mit ihren Dis- sertationen gelungen ist, Impulse zu setzen, die weit über die Fachgrenzen hinausgehen: Ausgezeichnet wurden 2018 die Mathemati- kerin Dr. Jessica Fintzen von der Harvard Uni- versity für ihre Forschung an der Schnittstelle zwischen Algebraischer Zahlentheorie und der Darstellungstheorie sowie die Literatur- wissenschaftlerin Dr. Kathrin Wittler von der HU Berlin, die in ihrer Dissertation die deutsche Literatur im Spiegel der jüdischen Literatur- geschichte und der Orientrezeption untersuchte. Im Wettbewerb um die Promotionspreise 2018 standen 110 Ehemalige der Promotions- förderung der Studienstiftung, deren Arbeiten an ihren Hochschulen mit Bestnote bewertet Porträt und zwischen dem 1. April 2016 und dem 30. Juni 2017 abgeschlossen worden waren. Über die Preisvergabe entschied eine 24-köp- fige Jury, die außerdem aufgrund der ins- gesamt hohen Qualität im Wettbewerb zwei besondere Erwähnungen aussprach – an Dr. Fiona Müllner, Neurobiologie, LMU Mün- chen, für ihre Arbeit zur Signalverarbeitung im Gehirn sowie an Dr. Tino Frieling, Jura, Buce- rius Law School Hamburg, für seine rechts- vergleichende Forschung zu Gesetzesmate- rialien und zum Willen des Gesetzgebers. Der Friedrich Hirzebruch-Preis für Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und der Johannes Zilkens-Preis für Geistes- und Gesell- schaftswissenschaften sind mit je 5.000 Euro dotiert, die der Verein der Freunde und Förderer der Studienstiftung und die Theodor Pfizer Stif- tung tragen (vgl. Kapitel „Alumni und Förderer“). Promotionspreisträgerin Dr. Jessica Fintzen Die Mathematikerin wird für ihre Dissertation On the Moy-Prasad filtration and stable vectors an der Havard University mit dem Friedrich Hirze- bruch-Promotionspreis 2018 geehrt. Mit ihren Ergebnissen habe Jessica Fintzen einen wichtigen Baustein in der Mathematik geliefert, um die Brücke zwischen Algebraischer Zahlentheorie und der Darstellungstheorie zu bauen, begründet Professorin Dr. Mila Majster-Cederbaum in ihrer Laudatio die Entscheidung der Jury. „Die Symmetrie- objekte, die ich in meiner Doktorarbeit untersucht habe, heißen p-adische Gruppen. Dieses sind alge- braische Objekte, die einer Primzahlen p zugeordnet sind. Um diese p-adischen Gruppen zu verstehen, zerlegen wir einen Teil der Gruppe in kleinere Bruch- stücke. Dieses nennen wir Moy-Prasad Filtrierung. In meiner Doktorarbeit habe ich diese Bausteine un- tersucht und gezeigt, dass ihre Struktur unabhängig von der gewählten Primzahl ist“, skizziert Jessica Fintzen ihre Arbeit. Nach dem Studium der Mathema- tik und Physik an der Jacobs Universität in Bremen Jessica Fintzen 52 Preisträgerinnen und Preisträger 


































































































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