Page 32 - Jahresbericht 2018
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Interview Alkhallawi: „Ich möchte vor allem das Sprachkurs- und Exkursionsangebot nutzen.“ Khaled Alkhallawi gehört zu den ersten Stipendi- atinnen und Stipendiaten, die über den neuen Zugangsweg in die Studienstiftung aufgenom- men wurden. Geboren in Aleppo, hat der 28-Jäh- rige 2013 bereits einen Bachelorabschluss an der dortigen Universität erworben, bevor er über den Libanon vor dem Krieg floh und 2015 nach Deutschland kam. Seit dem Sommersemester 2018 studiert er Architektur an der Frankfurt Uni- versity of Applied Sciences. Herr Alkhallawi, wie haben Sie vom Stipendium der Studienstiftung erfahren? ALKHALLAWI: Nach meiner Teilnahme an dem Pro- gramm „Willkommensjahr Architektur“ der Frankfurt Uni- versity of Applied Sciences hat die Programmleitung sich entschieden, mich für die Studienstiftung zu nomi- nieren, um mir ein Masterstudium zu ermöglichen. Zu dieser Zeit stand ich vor der Entscheidung, entweder sofort ins Berufsleben einzusteigen oder meine akade- mische Laufbahn fortzusetzen. Im April 2018 haben Sie am Auswahlseminar der Studienstiftung teilgenommen. Wie haben Sie das Wochenende erlebt? ALKHALLAWI: Da ich am Tag vor dem Auswahlse- minar eine Zusage für ein Stipendium des Hessi- schen Wissenschaftsministeriums erhalten hatte, bin ich relativ entspannt in das Seminar gegangen und konnte mich gut auf die Themen konzentrieren, die zur Diskussion gebracht wurden. Die intensive Auseinandersetzung mit den Interviewpartnern hat mich über vieles nachdenken lassen: einerseits über das, was ich bisher erlebt und erreicht habe, andererseits aber auch darüber, was für mich im Leben von Bedeutung ist und was ich in der Zukunft möchte. Außerdem war es sehr spannend, in so kurzer Zeit viele interessante Menschen kennenzulernen und gleich mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mit eini- gen von ihnen bin ich noch gerne in Kontakt. Sie sind seit April 2018 in der Förderung der Studienstiftung. Hatten Sie schon Gelegenheit, Ihre Stipendiatengruppe in Frankfurt kennenzu- lernen? ALKHALLAWI: Trotz meines zeitintensiven Studiums gelang es mir, auf verschiedenen Veranstaltungen in Frankfurt einige Stipendiaten kennenzulernen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Unser letztes Vertauensdozentengruppentreffen ha- ben ein anderes Mitglied und ich organisiert, was mir viel Spaß gemacht hat. Wir haben uns bei dem Treffen mit der Herkunft von Namen beschäftigt und so viel voneinander erfahren. Sie haben in Aleppo bereits ein Bachelorstudium im Fach Architektur absolviert. Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten fachlichen Unterschiede zwischen dem Architekturstudium in Syrien und in Deutschland? ALKHALLAWI: Da das Architekturstudium an jeder Universität auch innerhalb eines Landes anders ist, bleibe ich bei dem Vergleich zwischen Aleppo und Frankfurt. Die Hauptfächer in Aleppo waren Entwerfen, Konst- ruieren und Städtebau. Das Lernziel bestand darin, funktional zu bauen und die in Aleppo vorhandenen Baumaterialien einzusetzen. Ausgehend vom Grund- satz „Form follows function“ wurde viel Zeit in die Khaled Alkhallawi studiert in Frankfurt am Main Architektur. 30 Das Auswahljahr 2018 in Zahlen 


































































































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