Finalistin: Greta Wessing, Refugee Law Clinic Berlin

In der „Refugee Law Clinic Berlin“ bietet Greta Wessing kostenlose und unabhängige Rechtsinformationen für Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten in Berlin und auf der griechischen Insel Samos an. Mit Ihrer Spende können Sie helfen, das Angebot quantitativ und qualitativ zu sichern und weiter auszubauen.

Frau Wessing, was hat Sie zu Ihrem Engagement motiviert?

Rechte zu haben, heißt nicht automatisch, Recht zu bekommen. Insbesondere für Geflüchtete gibt es viele Hürden bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Die Refugee Law Clinic Berlin (RLC) bietet mir die Möglichkeit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Mit dem gemeinsamen Ziel, allen den Zugang zu Recht zu ermöglichen, arbeiten in der RLC Berlin engagierte, idealistische Menschen zusammen. Sie leben zivilgesellschaftliche Solidarität und inspirieren mich, meine Freizeit diesem Engagement zu widmen.

Was haben Sie bislang bewirkt?

Seit Bestehen der RLC haben wir mehreren tausend Menschen in Berlin und an der europäischen Außengrenze auf der griechischen Insel Samos Rechtsinformationen angeboten. Konkret bedeutet dies, dass wir bereits hunderte Menschen in ihrem Recht auf Familienzusammenführung, medizinische Versorgung und ein faires Asylverfahren unterstützen konnten. Überdies haben wir seit Beginn des Jahres über 50 erfolgreiche Anträge auf Eilrechtsschutz vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gestellt und arbeiten so auf eine menschenwürdige Unterbringung der Antragsteller:innen hin.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist sicherlich, dass das oberste Ziel unserer Arbeit immer unsere eigene Abschaffung sein sollte. Die deutsche und europäische Verwaltungspraxis ist oftmals mangelhaft. Deshalb erhalten wir unser ehrenamtliches Angebot aufrecht, doch wir sagen auch ganz klar: Ehrenamtliche können nicht dauerhaft staatliche Missstände auffangen.

Wie viele Spendengelder benötigen Sie?      

Bei der Not, mit der wir täglich im Rahmen unserer Tätigkeit konfrontiert sind, ist die Frage leicht zu beantworten: Jeder Euro hilft.

Wofür werden Sie die Spendengelder einsetzen?

Die Qualität der Rechtsinformationen steht immer an erster Stelle. Deswegen stehen unsere Berater:innen in ständigem Austausch mit Migrationsrechtler:innen, die ihre Arbeit anleiten. Ohne diese rechtliche Supervision dürfen wir keine Rechtsinformationen anbieten. In erster Linie werden wir die Spendengelder deshalb für die juristische und psychologische Supervision sowie Workshops für unsere Teams in Berlin und auf Samos einsetzen. Zudem benötigen wir Spenden für die Erstellung neuer Klagevorlagen für die Anträge auf Eilrechtsschutz vor dem EGMR sowie den Ausbau unserer Öffentlichkeitsarbeit.

Was sind nächste Ziele im Projekt?

Wir möchten weiterhin wachsen, nicht nur quantitativ in Bezug auf die Zahl ratsuchender Personen, die wir betreuen, sondern vor allem qualitativ. Dies beinhaltet sowohl den Ausbau des Fortbildungs- und Spezialisierungsangebots für unsere Teams als auch einen stärkeren Fokus auf strategische Prozessführung. Außerdem möchten wir unsere Bekanntheit und Reichweite weiter ausbauen, um nachdrücklich für Zugang zum Recht und eine progressive Migrationspolitik einzustehen.

Weitere Informationen, Kontakt und Spendenmöglichkeit

<< Zurück zur Übersichtsseite