Finalistin des Engagementpreises 2020: Sonja Wiedemann: Erinnerung für zwei

Frau Wiedemann, was hat Sie zu Ihrem Engagement für das Projekt motiviert?

Ich wollte die Erfahrungen und Entdeckungen, die ich während meines Auslandsaufenthaltes in Israel gemacht habe, auch anderen Menschen ermöglichen. Der Umgang mit sowie die Thematisierung und Aufarbeitung der Shoah könnten in Deutschland und Israel nicht unterschiedlicher sein. Ich finde, alle Seiten profitieren von einem Austausch und einer Begegnung, die sich dem Thema der Shoah widmet.

Was haben Sie bislang mit Ihrem Projekt bewirkt?

Wir können natürlich keine großen, öffentlich sichtbaren Erfolge nachweisen. Das Projekt spielt sich im kleinen Rahmen ab und zielt darauf ab, etwas in den Köpfen der Menschen zu verändern. Das merke ich vor allem in der großen Runde nach den Vier-Augen-Gesprächen: Da ist etwas passiert, Vorurteile wurden widerlegt, Gesprächspartner*innen sind von ihrem Gegenüber überrascht, zum Nachdenken angeregt, und hinterfragen ihren bisherigen Blick auf die Shoah.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung im Projekt?

Meine prägendste Erfahrung war, zu sehen, dass Menschen, die sonst keine Probleme damit haben, Klischees und Vorurteile laut auszusprechen, plötzlich vorsichtiger in ihrer Wortwahl werden. Sobald sie ins Gespräch kommen, werden Aussagen differenzierter und Klischees hinterfragt.

Wie viele Spendengelder benötigen Sie?

Wir benötigen insgesamt 2.000 EUR bis 3.000 EUR.

Wofür werden Sie die Spendengelder einsetzen?

Die Spendengelder fließen direkt in die Durchführungen der nächsten Erinnerungsabende: Zu den Kosten, die anfallen, gehören zum Beispiel Raummieten, die Verpflegung der Teilnehmenden, die Gestaltung eines angenehmes Ambiente, aber auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um potentielle Teilnehmer*innen anzusprechen.

Was sind nächste Ziele im Projekt?

Wir wollen weiter expandieren und unsere Erinnerungsabende in noch mehr Städten in Deutschland und Israel anbieten. Dazu brauchen wir Kontaktpersonen vor Ort, die bereit sind, mit unserer Unterstützung einen solchen Abend zu organisieren und durchzuführen. Längerfristig möchten wir diese Form des Gedenkens aber auch über die Ländergrenzen hinaus etablieren.

Weitere Informationen, Kontakt und Spendenmöglichkeit

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