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10/10/2023

Individuelle Forschungsexzellenz: Vier Ehemalige erhalten Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2023

Gleich vier ehemalige Geförderte der Studienstiftung haben in diesem Jahr die wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Forscher:innen in der Aufbauphase ihrer Karriere erhalten. Die Physikerin Jun.-Prof. Dr. Elina Fuchs, der Mediziner Dr. Dr. Leif Ludwig, die Ingenieurin Jun.-Prof. Dr.-Ing. Clarissa Schönecker und die Mathematikerin Prof. Dr. Vera Traub werden mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet.

Die vier Wissenschaftler:innen erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 200 000 Euro, das sie über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren für ihre Forschungsarbeit verwenden können. Die DFG verleiht die Preise an insgesamt sieben Wissenschaftlerinnen und drei Wissenschaftler am 16. Oktober 2023 in Berlin.

„Insbesondere das Wissenschaftliche Kolleg der Studienstiftung hat mein Interesse an theoretischer Teilchenphysik geweckt“

Juniorprofessorin Dr. Elina Fuchs forscht im Feld der theoretischen Teilchenphysik und hat mit ihren bisherigen Forschungsarbeiten relevante Beiträge zu zwei sehr unterschiedlichen, aber in gleicher Weise hochspezialisierten Gebieten der theoretischen Teilchenphysik geleistet und dabei unerwartete Schnittstellen beider Gebiete aufgedeckt, so die DFG in ihrer Begründung. Fuchs war von 2007 bis 2012 Stipendiatin der Grund- und von 2013 bis 2015 der Promotionsförderung der Studienstiftung. Heute forscht und lehrt sie an der Leibniz Universität Hannover und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Bis zum Sommer 2023 war sie zudem Koordinatorin des theoretischen Zweigs der Quantum Technology Initiative am CERN in Genf.

Elina Fuchs erinnert sich an ihre Zeit als Stipendiatin der Studienstiftung: „Der Austausch mit so engagierten und vielseitig interessierten Mit-Stipendiat:innen und Dozent:innen war prägend, sowohl bei den interdisziplinären Sommerakademien, in unserer hochmotivierten Kolleg-Arbeitsgruppe als auch in der Göttinger Stipendiatengruppe. Insbesondere das Kolleg in den Semesterferien ab dem 3. Semester hat mein Interesse an theoretischer Teilchenphysik geweckt, sodass ich mich im Studium darauf spezialisiert habe und heute weiterhin begeistert in diesem Bereich forsche.“

„Insgesamt war es ein großes Glück, durch die Studienstiftung gefördert zu werden, nicht nur für mein Studium in Göttingen und die Promotion in Hamburg, sondern auch für mein Studienjahr in Helsinki, ein Forschungspraktikum am Fermilab in den USA und für eine Konferenzreise. Der Studienstiftung bin ich für die große Unterstützung im Studium und der Promotion sowie die bleibenden persönlichen Kontakte über diese Zeit hinaus sehr dankbar“, so Elina Fuchs. „Jetzt hoffe ich, in Zukunft auch Stipendiat:innen zu betreuen“.

„Die Förderung der Studienstiftung hat mir ermöglicht, meine Promotion am renommierten Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge, USA, durchzuführen“

Dr. Dr. Leif Ludwig wird mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis für seine Arbeiten zu zentralen Fragen der Stammzellbiologie und der Biologie des mitochondrialen Genoms gewürdigt. Bereits jetzt beeinflusse er ein breites Forschungsfeld und trage wesentlich zur weiteren Entwicklung der personalisierten Medizin bei, so die DFG. Dr. Ludwig forscht und lehrt im Bereich der Funktionellen Genomforschung am Berlin Institute of Health an der Charité Universitätsmedizin Berlin und am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (Max Delbrück Center für Molekulare Medizin). Er war von 2012 bis 2015 Promotionsstipendiat der Studienstiftung.

„Die Förderung der Studienstiftung hat mir ermöglicht, meine Promotion am renommierten Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge, USA, durchzuführen. Die Forschung im Labor meines Doktorvaters, Harvey Lodish, war dabei thematisch sehr breit und interdisziplinär aufgestellt. Diese Erfahrung hat meinen folgenden Karriereweg nachhaltig geprägt und mir – wie zum Beispiel durch in dieser Zeit geformte Verbindungen und regen wissenschaftlichen Austausch – wichtige Türen eröffnet. Thematisch habe ich mich seitdem weiterentwickelt, was jedoch geblieben ist, ist die große Neugier und Freude an interdisziplinärer Forschung an der Schnittstelle von Stammzellen, Genetik und Technologie“, sagt Dr. Ludwig.

„Dank der Studienstiftung konnte ich mein Auslandspraktikum in Detroit absolvieren“

Juniorprofessorin Dr.-Ing. Clarissa Schönecker forscht zu Fragen der Strömungsmechanik. Wie die DFG in ihrer Begründung hervorhebt, sind Ihre Arbeiten für eine ganze Reihe von technischen Anwendungen relevant, etwa für die Katalyse oder die Kühlung von Schaltkreisen. Clarissa Schönecker leitet den Lehrstuhl für Mikrofluidmechanik an der RPTU Kaiserslautern. Sie absolvierte den Studiengang „Allgemeiner Maschinenbau“ an der Technischen Universität Darmstadt und war in dieser Zeit von 2005 bis 2008 Stipendiatin der Studienstiftung. Nach ihrer Promotion folgten Forschungstätigkeiten am Center of Smart Interfaces der TU Darmstadt und am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz sowie ein Postdoc-Aufenthalt an der Princeton University, USA.

„Während meiner Zeit in der Studienstiftung habe ich viele interessante Leute kennenlernen dürfen. Besonders die Stipendiatengruppe in Darmstadt fand ich immer toll: die Leute, unsere regelmäßigen Treffen, das Semesterprogramm und unsere stipendiatische Jazz-Combo. Auch darüber hinaus war die Förderung für mich wichtig: Das Stipendium hat mir die Finanzierung meines Studiums ermöglicht, und dank der Studienstiftung konnte ich mein Auslandspraktikum in Detroit absolvieren“, sagt Clarissa Schönecker.

Forschung an der Schnittstelle von diskreter Mathematik und theoretischer Informatik

Professorin Dr. Vera Traub forscht an der Schnittstelle von diskreter Mathematik und theoretischer Informatik auf dem Gebiet der kombinatorischen Optimierung. Hierbei geht es um Problemstellungen wie die des „Handelsreisenden“, bei dem aus einer großen Anzahl an möglichen Reiserouten eine optimale Reisestrecke ausgewählt werden soll. Diese Problemstellungen haben vielfältige Anwendungsbereiche,  für die nur approximative Lösungen gefunden werden können. Die Mathematikerin beschäftigt sich in diesem Zusammenhang unter anderem mit dem Design von Netzwerken und konnte hierzu neue Methoden entwickeln, die allen bisher bekannten Verfahren überlegen sind, schreibt die DFG.

Vera Traub arbeitet am Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik der Universität Bonn und ist Mitglied im Hausdorff Center for Mathematics Exzellenzcluster. Von 2012 bis 2017 studierte sie Mathematik an der Universität Bonn, wobei sie von 2014 bis 2017 von der Studienstiftung gefördert wurde. Anschließend promovierte sie an der Universität Bonn und verbrachte zwei Jahre als Postdoc an der ETH Zürich.

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