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25/09/2024

12. Kompositionsresidenz: Zwei Uraufführungen in Bonn

Die Stipendiatin Jacqueline Butzinger (li.) und der Stipendiat Vincenz Welz (re.)

In Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn vergibt die Studienstiftung auch in diesem Jahr zwei fünfwöchige Residenz- und Arbeitsstipendien an junge Komponist:innen. Das Abschlusskonzert mit der Uraufführung der Werke findet gemeinsam mit der Aufführung einer Auftragskomposition für den Cellisten und Stipendiaten Philipp Schupelius am 28. September im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses statt.

Die Stipendiatin Jacqueline Butzinger und der Stipendiat Vincenz Welz erarbeiten von Ende August bis Ende September ihre Werke und werden während dieser Zeit von Ulrich Kreppein, Komponist und Professor für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, als Mentor begleitet. Bei einem öffentlichen, moderierten Abschlusskonzert am Samstag, den 28. September, um 18:00 Uhr werden die Werke für Harfe und Sinuswellen bzw. Bariton, Flöte, E-Gitarre, E-Drumset und Live-Elektronik im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn vorgestellt und uraufgeführt.

Das Ausgangsmaterial für die Komposition E1 für Harfe und Sinuswellen von Jacqueline Butzinger bietet die Spektralanalyse eines Harfentons (E1). In ihrem Werk erkundet die Komponistin den Prozess einer Verlagerung, eines sogenannten Shifts – von hoch nach tief, von Note zu Akkord, von harmonisch zu dissonant. Die Harfe ,faded‘, angelehnt an einen Crossfade, den man am Mischpult machen würde, immer wieder Töne pulsierend ein und aus und versetzt dabei die Sinus-Oszillatoren der Elektronik in Schwingung.

Vincenz Welz hat mit billigesser-fragmente I: anfang für Bariton, Flöte, E-Gitarre, E-Drumset und Live-Elektronik eine Fragmentform komponiert, die Teil eines größeren Konzepts ist, an dem er in Auseinandersetzung mit dem Text Die Billigesser von Thomas Bernhard (Copyright Suhrkamp Verlag, 1988) arbeitet. Auf zeitlich sehr gedrängtem Raum durchlaufen die einzelnen Akteur:innen einerseits und das kammermusikalische Beziehungsnetz, das sie verbindet, andererseits eine Vielzahl von Prozessen, die im Dialog zu dem Text von Bernhard stehen, nie jedoch eine simple, expressive Abhängigkeit von seinem inhaltlichen Verlauf darstellen.

Neben den Uraufführungen der beiden während der Residenz vollendeten Werke bietet das diesjährige Abschlusskonzert ein weiteres Highlight: Philipp Schupelius (Violoncello), Stipendiat der Studienstiftung und Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs 2023, wird gemeinsam mit seinem Duo-Partner Leon Lorenz (Schlagwerk) das Stück Middle Eastern Children für Violoncello und Schlagwerk des türkischen Komponisten Fazil Say präsentieren. Die mit Unterstützung der Hermann J.-Abs-Stiftung realisierte Auftragskomposition des Beethoven-Hauses ist den beiden das Stück ausführenden jungen Musikern gewidmet und wurde im Juni 2024 in der Hamburger Elbphilharmonie uraufgeführt.

Über die Kompositionsresidenz

Mit der Kompositionsresidenz ermöglichen die Studienstiftung und das Beethoven-Haus jungen Komponist:innen in einer konzentrierten wie inspirierenden Arbeitsumgebung zu komponieren und sich über individuelle Frage- und Problemstellungen mit einer Mentorin oder einem Mentor auszutauschen. Hier finden Sie weitere Informationen zur Kompositionsresidenz.

Der Eintritt zum diesjährigen Abschluss- und Jubiläumskonzert ist bei vorheriger Anmeldung an avenarius@studienstiftung.de kostenlos möglich. Bitte geben Sie als Betreff „Konzert Kompositionsresidenz 2024” an. Wir bitten um eine Spende zugunsten der Förderstiftung Studienstiftung, die der Studienstiftung des deutschen Volkes zugutekommt.

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